Nikolauskirche in Selfkant-Millen

Benediktinerkloster

Die Benediktinerabtei Siegburg errichtete in Millen eine Propstei. Zwischen dem 12. Jahrhundert und etwa 1800 bestand in Millen ein Benediktinerkloster. Die bereits bestehende Pfarrkirche wurde während der Zeit als Propstei-Kirche genutzt. Damals wurde der rechteckige Saalbau mit flacher Holzbalkendecke um eine Quirinuskapelle für die Kleriker, und um ein Seitenschiff für die Gemeinde erweitert. Chor und Apsis der Kirche St. Nikolaus stammen aus der Zeit um die Jahrtausendwende. Der Westturm stammt aus dem 17. Jahrhundert (1659). Die beiden alten Glocken tragen die Jahreszahlen 1320 und 1477.

Ehemalige Wassermühle

Das heutige Haus Millen ist eine ehemalige Wassermühle zur Ölsaat- und Getreidevermahlung. Sie gehörte ursprünglich zur Millener Burg und war eine 'Bannmühle'. Der Begriff, ähnlich wie 'Zwangmühle', bedeutete: Alle Untertanen des Grundherrn waren vrpflichtet, ihr Getreide ausschließlich dort mahlen zu lassen. Damit waren dem Müller über Jahrhunderte gleich bleibende Einkünfte gesichert.

Bis in das letzte Jahrhundert war die Wassermühle in Betrieb. Sie wurde durch den Rodebach angetrieben, der an dieser Stelle die deutsch-niederländische Grenze bildet. Der Mahlbetrieb wurde Ende der 1960er Jahre eingestellt und die Mühle steht nun unter Denkmalschutz.

Falls Sie sich für Mühlen interessieren, nutzen Sie den jährlichen Mühlentag am Pfingstmontag oder den Tag des offenen Denkmals am 2. Sonntag im September, die teilnehmenden Mühlen im Kreis Heinsberg zu besichtigen. Durch den Verein »Historische Mühlen im Selfkant« organisiert, beteiligen sich an diesem Tag neben der Wassermühle in Millen, die vier Windmühlen im Kreis. Die Mühlen können bei freiem Eintritt besichtigt werden.