Käfig - Terrarium - Aquarium
Eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile
Rennmäuse können in Käfigen, Terrarien oder einem angepassten Aquarium gehalten werden. Jede Möglichkeit der Unterbringung hat Vor- und Nachteile, die ich auf dieser Seite gegenüberstellen möchte. Natürlich sind auch die unterschiedlichen Kosten ein wichtiges Argument.
Natürlich denkt man zuerst an einen Käfig für seine Rennmäuse. Ich empfehle jedoch ein Terrarium als Lebensraum für die kleinen Nager. Ein altes Aquarium wäre eine gute, kostengünstige Alternative. Beim Käfig stören Staub, Einstreu und Zugluft, beim Terrarium Stauwärme, schlechtere Belüftung und die höheren Kosten.
Käfig - Vor- und Nachteile
Der Käfig sollte eine recht hohe Wanne haben, damit Einstreu in ausreichender Höhe eingefüllt werden kann.
Im Handel werden Gitterkäfige mit einer Einrichtung aus Plastik angeboten. Wenn du einen Käfig mit einer Einrichtung aus Kunststoff kaufst, solltest du bedenken: Die Plastikbauten fallen dem unermüdlichen Nagetrieb der Rennmäuse schnell zum Opfer!
Einstreu wird durch die Gitterstäbe gescharrt
Staub im Wohn-, Kinderzimmer
störende Knabbergeräusche an den Gitterstäben
Vorsicht bei Zugluft
Käfig hat Raumtemperatur
Luftfeuchtigkeit wie im Wohnraum
gute Belüftung
gute Transportmöglichkeit (Urlaubsbetreuung)
Terrarium - Vor- und Nachteile
Auch beim Terrarium möchte man Einstreu in ausreichender Höhe einfüllen können.
Bei einem Terrarium mit niedrig angeordneten Schiebetüren sollte man sich mit einem 10 cm hohen, hochkant aufgestellten Brettchen an der gesamten Vorderseite behelfen, damit die Einstreu beim Öffnen der Frontscheiben nicht herausfällt.
Wenn du freie Sicht haben möchtest, verwende stattdessen eine Plexiglasscheibe.
Weniger gute Belüftung (Lüftungsgitter?)
Gefahr von Wärmestau bei Sonneneinstrahlung
Terrarium hat nicht unbedingt Raumtemperatur
die Luftfeuchtigkeit ist oft zu niedrig
der Wohnraum bleibt sauber
keine Gefährdung durch Zugluft
keine Nagegeräusche an den Stäben
Aquarium - Vor- und Nachteile
Neben der Wahl, entweder einen Käfig oder ein Terrarium anzuschaffen, gibt es noch eine weitere, kostengünstige Option: ein ausgedientes Aquarium. Es muss nicht einmal mehr wasserdicht sein.
Ein Aquarium bietet ähnliche Vor- und Nachteile wie ein Terrarium. Man muss allerdings oben eine Abdeckung mit Lüftungsöffnungen auflegen.
Weniger gute Belüftung
Gefahr von Wärmestau bei Sonneneinstrahlung
Abdeckung oben fehlt
Aquarium hat nicht unbedingt Raumtemperatur
die Luftfeuchtigkeit ist oft zu niedrig
das Umfeld bleibt sauber
keine Gefährdung durch Zugluft
keine Nagegeräusche an den Stäben
Bei der Anschaffung eines Aquariums kann man einen Preisnachlass erwarten, wenn es nicht mehr wasserdicht ist. Für die Haltung von Rennmäusen spielt das keine Rolle. Wegen "Fluchtgefahr" und zum Schutz vor Herausspringen wird man oben allerdings eine Abdeckung auflegen müssen. Um dem Wärmestau vorzubeugen, wird man bei der Abdeckung Lüftungsöffnungen mit Drahtgitter (siehe nächstes Foto) einplanen oder ganz einfach eine Lochblechplatte verwenden.
Wo steht der Käfig / das Terrarium?
Die Entscheidung zwischen Käfig oder Terrarium kann auch vom Standort des Mäuseheims abhängen. Einen Käfig wird man wegen Einstreu und Staub nicht neben die Schallplattensammlung stellen (Schallplatten sind dünne schwarze Scheiben, wo Musik rauskommt). Ein geschlossenes Glasterrarium kann nicht ohne weiteres an einem Platz mit starker Sonneneinstrahlung stehen. Ohne ausreichende Luftzirkulation würden die Temperaturen rasch viel zu hoch sein. Ein ausreichend großes Lüftungsgitter oder ein Sonnenschutz (notfalls eine Pappe) wäre dann Voraussetzung.
Tipp: Abdeckplatte oben zur Belüftung
Das Prinzip für eine (abnehmbare) Abdeckung aus Holz und Draht ist recht einfach. Ein Brett aus dem Baumarkt in entsprechender Größe (Zuschnitt), eine Aussparung herausschneiden und mit Draht bespannen. Der verbleibende Rand um den Ausschnitt soll breit genug sein, damit der Deckel stabil bleibt. Wer den Aufwand für eine Abdeckung aus eigener Fertigung nicht betreiben möchte, kauft im Baumarkt eine Lochplatte. Wenig Arbeit, sieht vernünftig aus und ist stabil. Anregungen:
Abdeckung oben herstellen
Größe des Terrariums für Rennmäuse
Oft lese ich "Für zwei Mäuse ist ein Terrarium mit der Grundfläche von etwa 60 x 40 cm ausreichend". Ich vertrete die Meinung, dass ein Terrarium mit diesen Abmessungen zu klein ist. Selbst für nur zwei Rennmäuse muss das Terrarium größer sein. Bei kleiner Grundfläche sollte eine ohnehin eine zweite Ebene eingebaut werden. Ein entsprechend hohes Terrarium ist daher vorteilhaft, weil es ausreichend Platz für hohe Einstreu und eine zweite Ebene bietet. Mein Terrarium hat die Abmessungen 100 x 50 x 60 cm. Auch das reicht nicht, um den Tieren ausreichend Bewegung wie in freier Wildbahn zu verschaffen.
Grundsätzlich gilt: Egal wie groß der Käfig ist, er ist zu klein. Rennmäuse benötigen genügend Lauffläche oder als Alternative ein Laufrad. Zum Auslauf gibt es weitere fantasievolle Möglichkeiten. Zum Beispiel schließe ich ab und an eine 2 m lange, am Ende verschlossene, Pappröhre aus dem Teppichhandel an das Terrarium an. Wird sie nicht benötigt, kann sie unter dem Bett verstaut werden.
Auslauf im Rennrohr. Mehr Information zum Thema Auslauf und Freilauf findet man auf der Seite Freilauf.
Wenn der Platz nicht ausreicht
So optimal das auch wäre, ein riesiges Terrarium mit den Abmessungen von 180 × 80 cm Grundfläche wird nicht in jeden Raum passen und benötigt einen großen Stellplatz. Da muss man sich etwas einfallen lassen. Wenn die Grundfläche des Terrariums zu klein ist, könnte man zur Vergrößerung des "Aktionsfeldes" mehrere
Ebenen einbauen. Das ist zunächst die simpelste Option und lässt sich schon mit einfachen Mitteln (Kistchen, Pappschachteln) umsetzen.
Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, einen Aufsatz aus Holz (Bodenplatte als Zwischenebene) zu bauen. So kann man die nutzbare Grundfläche beinahe verdoppeln. Siehe dazu auch meinen Tipp für einen
Aquarium-Aufsatz
Bei einem zu kleinen Aquarium / Käfig bietet sich als Alternative auch die Lösung, ein weiteres Aquarium mit dem "Haupthaus" zu verbinden.
Nachteil des Verbundsystems: Hält man eine größere Anzahl von Rennmäusen als Sippe in einem riesigen Käfig-Verbundsystem (was ich ja nicht empfehle), besteht die Gefahr der Aufspaltung der Gruppe. Im ungünstigen Fall bilden sich zwei Familiengruppen, die ihr Revier abstecken und entsprechend verteidigen werden. Gleiche Beobachtungen hat man auch schon bei überdimensionalen Terrarien gemacht.
Die Kosten für einen guten Käfig mit Wanne oder ein neues Terrarium sind hoch. Preisgünstiger wird es mit einem alten Aquarium vom Flohmarkt. Da es für unsere Zwecke nicht unbedingt wasserdicht sein muss, könnte man ein undichtes Aquarium auch im Zoo-Fachgeschäft zum ermäßigten Preis bekommen.
Einfach mal in den Kleinanzeigenteil der Zeitung schauen, lohnt auch. Na ja, heute gibt's ja außerdem Verkaufsportale im Internet(z), wo man regional suchen könnte, das existierte 1999 noch nicht. Es ist ebenfalls empfehlenswert, beim Flohmarktbesuch die Augen offenzuhalten. Ein altes Aquarium bekommt man schon für ein paar Euro.
Selbstbau eines Terrariums
Nicht nur aus finanziellen Gründen sollte man überlegen, ob ein Selbstbau nicht eine bessere Alternative wäre. Die Größe kann dem Standort angepasst werden und es macht außerdem viel Spaß, mit ein wenig Geschick ein eigenes Terrarium zu bauen. Siehe dazu auch: Anregung zum Selbstbau von Terrarien - Grundversionen.
Bei einem Selbstbau wird häufig die Variante mit einem lose aufgelegten Deckel oder einem Klappdeckel mit Scharnieren gewählt. Ein ausrangierter Küchen-Hängeschrank als Basis für den Selbstbau hat bereits Türen an der Frontseite.
Die Grundwerkstoffe sind
Holzplatten, Plexiglas und Volierendraht. Man benötigt natürlich entsprechendes Werkzeug, zumindest Hammer, Säge; Bohrmaschine und Schraubendreher. Wenn man sich im Zoohandel umschaut, wird man dort auch Holzterrarien für Nager und die ein oder andere Anregung finden. Und keine Angst, an den hölzernen Seitenwänden finden die Nagezähne kaum Angriffspunkte. Bei einer Suche im Internet mit den Begriffen "Käfig" + "Selbstbau", werden bei der Bildansicht viele Fotos von Selbstbauten angezeigt. Möglicherweise kannst du dir ein paar Kniffe und gute Einzellösungen abschauen.
Gestaltung und Innenausbau
Die Gestaltung und Einrichtung wird mit ein wenig Bastelgeschick und Fantasie nicht schwer sein. Eine zweite Ebene sollte auf jeden Fall eingeplant werden. Dadurch kann die Grundfläche und damit der Lebensraum schließlich verdoppelt werden.
Eine Einrichtung aus Holz wird bei gleichzeitigem Angebot von anderem Nagematerial zwar angenagt, wird aber eine Weile halten. Für Anstriche muss ein
ungiftiger Lack verwendet werden.
Alle Gestaltungsmöglichkeiten nutzen! Schon mal über die Gestaltung des Terrariums
zu einem Thema nachgedacht?
Wer die Inneneinrichtung des Terrariums an ein bestimmtes Thema anpasst, überlegt auch die Rückwand des Terrariums künstlerisch zu gestalten. Durch ein Hintergrundbild und ausgewählte Ausstattung wird das Terrarium optisch aufgewertet und zu einem echten "Hingucker". Mit einem LED-Streifen setzt man die Wüstenlandschaft am Abend in das richtige Licht.
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